Wir erinnern an Heiner Schneier

Heiner Schneier sitzt in einem gelben Pullover hinter seinem Schreibtisch und blickt in die Kamera.
privat

Präsent in jedem Lebensalter

„Heiner Schneier war einer der Menschen, die immer präsent waren, auch wenn sie nicht anwesend waren. Egal, wo ich Wahlkreis unterwegs war. Wenn ich erwähnte, dass ich aus Zeil komme, war die erste Frage, die mir gestellt wurde, die nach Heiner Schneier.“

Die Ortsvereinsvorsitzende, Johanna Bamberg-Reinwand, lernte Heiner Schneier erst lange nach seiner aktiven Zeit als Politiker kennen. Dass er ein ganz Großer war und gleichzeitig ein „Original“ das war ihm aber auch mit Mitte 80 noch anzumerken. Viele schöne Erinnerungen teilt Wegbegleiter Ludwig Leisentritt mit Heiner Schneier. „Eine der größten Komplimente die man einem so eingefleischten SPD Politiker wie Heiner Schneier machen kann ist die Tatsache, dass gerade auch sehr viele Unionswähler immer wieder bestätigten, welch ein geachteter und guter Mensch Heiner Schneier war. Heiner war das, was schon in den Gründerjahren der Sozialdemokratie als Adelsnachweis galt: Du warst und bist ein Mann des Volkes“.

Fünf Jahrzehnte Politik für die Menschen im Wahlkreis

Unzählige Wahlkämpfe führten sie auf kommunaler und auf Landesebene gemeinsam und nebenbei brachte Heiner unglaublich viele Menschen zur SPD. Zu keiner Zeit danach hatte die SPD im heutigen Haßbergkreis ähnlich viele Mitglieder gehabt als zu der Zeit, in der er aktiv war. Er sei fast kurz enttäuscht gewesen, dass Susanne Kastner, als er Sie bei der Einführung ihres Mannes Helmut als Pfarrer in Maroldsweisach fragte, ob sie Parteimitglied sei, mit „ja“ antwortete, erinnert sich Susanne Kastner, Bundestagsvizepräsidentin a.D.. Er lehnte sich zurück und war sich sicher, Susanne Kastner soll mal eine bedeutende Politikerin werden. Heiner hatte selbst viele innerparteiliche Ämter inne. Er leitete den Ortsverein in Zeil, war Vorsitzender des Unterbezirks, nahm unzählige Delegiertenaufgaben wahr, war jahrzehntelang Stadtrat und Kreisrat. Auch Stellvertretender Landrat war er und natürlich Landtagsabgeordneter von 1962 bis 1974. Die Partei ehrte ihn mit allem, was sie hat. Die Bayern-SPD mit der Georg von Vollmar-Medaille und die Bundes-SPD mit der Willy-Brandt Medaille. Glücksfall werden Menschen wie Heiner genannt. Er war es wirklich, für die SPD und die Menschen hier in der Region.

Unverzagter Vollblutpolitiker

„Heiner war ein Mensch, der sich immer mit Temperament, viel Schaffenskraft und Leidenschaft für die Belange der Menschen eingesetzt hat“, trägt Bürgermeister Thomas Stadelmann zur gemeinsamen Erinnerung im Gespräch bei: „Er hatte dabei immer ein soziales Bewusstsein und das politisch weit über die eigenen Parteigrenzen hinaus. Er war einfach ein Vollblutpolitiker, ein Kämpfer für mehr Gerechtigkeit im Alltag.“ Diesen Kampf führte er vor allem durch Beharrlichkeit. Schickte man ihn zur einen Tür hinaus, so heißt es, kam er zur nächsten wieder hinein, bis er sein Ziel erreichte. Eines davon war das Zeiler Hallenbad, ein anderes das Seniorenwohnheim in Zeil. Heiner Schneier strahlte, ohne dass er dadurch jemanden in seinen Schatten stellte. Kein Wunder, dass diese Strahlkraft über die Demenz hin bestehen blieb und sicher weit über seinen Tod hin bestehen bleiben wird. Wir sind dankbar, Heiner in unserer Mitte gehabt zu haben und werden sein Andenken würdevoll bewahren.